Kleine und mittlere Unternehmen kamen zum Jahresbeginn wieder leichter an Bankfinanzierungen. Dennoch erachten nach wie vor ein Viertel der Mittelständler, die eine Bankfinanzierung nachfragen, das Verhalten der Kreditinstitute als restriktiv.
Dies teilte die KfW mit, die vierteljährlich die Indikatoren für die sogenannte „Kredithürde“ erhebt. Diese gibt den Prozentanteil der Unternehmen an, die das Bankverhalten in Kreditverhandlungen als restriktiv einordnet. Befragt werden dazu Unternehmen, die in den vergangenen drei Monaten Kreditverhandlungen mit Banken geführt zu haben.
Deutliche Entspannung für Großunternehmen
Bei den Großunternehmen fällt aktuell die Entspannung beim Kreditzugang noch stärker aus. Insgesamt geht die Kredithürde für die großen Firmen um fast 10 Prozentpunkte auf nur noch 14,5 Prozent (KMU: 25,5 Prozent) zurück. Allerdings gibt es anders als im Mittelstand beträchtliche Unterschiede zwischen den Wirtschaftsbereichen: Während die Banken ihre Kreditvergabepolitik für große Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes deutlich lockerten (-22 Prozentpunkte), kam es für die Firmen des Baugewerbes (+7,7 Prozentpunkte) und des Einzelhandels (+16,2 Prozentpunkte) zu deutlichen Verschärfungen. In den letzten Monaten ist die Wahrscheinlichkeit von Energieengpässen und anhaltend extremen Energiepreisen gesunken.
Schwankungen bei der Kreditnachfrage
Der Anteil der Unternehmen, die überhaupt Kreditgespräche mit Banken führen, bewegt sich seit inzwischen zwei Jahren mit Schwankungen seitwärts. Während sich unter den kleinen und mittleren Unternehmen im ersten Quartal 20,9 Prozent (+1,6 Prozentpunkte) um ein Bankdarlehen bemühten, traf dies auf 28,8 Prozent (-0,4 Prozentpunkte) der Großunternehmen zu. Die Kreditnachfrage in beiden Größenklassen liegt somit anhaltend unterhalb des langfristigen Durchschnitts.
(KfW / STB Web)
Artikel vom: 03.05.2023