Der Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) hat seinen Branchenbericht 2022/2023 veröffentlicht. Er bietet Einblicke in die aktuelle wirtschaftliche Situation der Augenoptikbranche.
Dem Bericht zufolge erholte sich die Augenoptik im Jahr 2022 weiterhin von der Corona-Pandemie, wobei sich in der zweiten Halbjahreshälfte eine Konsumzurückhaltung aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Lage bemerkbar machte, so der Befund. Vor diesem Hintergrund stieg der gesamte Branchenumsatz im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent an und liegt nun bei 6,7 Milliarden Euro (inklusive Mehrwertsteuer). Die reine Brillenoptik entwickelte sich mit einem Plus von 0,3 Prozent deutlich schwächer, der Online- und Multichannel-Umsatz ist um fünf Prozent rückläufig, der rein stationäre Brillenoptikumsatz wächst dagegen leicht.
88 Prozent des Umsatzes stationär
Mit Verweis auf eine Studie des GfK-Verbraucherpanels zu den Vertriebswegen in der Augenoptik berichten die Augenoptiker außerdem, dass 88 Prozent des Umsatzes über alle möglichen Vertriebskanäle hinweg 2022 beim stationären Augenoptiker erwirtschaftet wurden, der Umsatzanteil des reinen Online-Vertriebs sei sogar nach einer Erhöhung im Jahr 2021 im darauf folgenden Jahr wieder zurückgegangen.
Fachkräftemangel auch in der Augenoptik
Dennoch öffnet sich auch in der stationären Augenoptik die Schere zwischen freien Stellen und arbeitssuchenden Augenoptikern und Nachwuchskräften immer weiter. Einer Online-Umfrage des ZVA unter 968 innungsangehörigen Betrieben zeigt, dass 42 Prozent der befragten Betriebe in den vergangenen sechs Monaten Fachpersonal suchten, 68 Prozent der freien Stellen am Ende aber nicht besetzt werden konnten, bei 19 Prozent mussten bei der gewünschten Qualifikation Abstriche gemacht werden.
„Neue Technologien beeinflussen bereits jetzt medizinische Berufe und auch die Augenoptik muss sich den damit einhergehenden Veränderungen anpassen. Dies betrifft nicht zuletzt die Ausbildung des eigenen Nachwuchses und erfordert zeitgleich die Erweiterung der eigenen Kompetenzen.“ kommentiert ZVA-Präsident Christian Müller den Befund.
Der Branchenbericht Augenoptik 2022/2023 steht auf der Website des ZVA zum Download bereit.
(ZVA / STB Web)
Artikel vom: 21.04.2023