20140918CEST180727+0100 Arzneimittelfälschungen in Apotheken verhindern

Deutschlands Apotheker fordern mehr Transparenz in der Lieferkette von Medikamenten und größere Entscheidungsspielräume in der Offizin, damit die Arzneimittelversorgung auch in Zukunft sicher bleibt.

Ein wichtiger Pfeiler sicherer Arzneimittelversorgung ist, dass qualitativ minderwertige oder gefälschte Arzneimittel, die den Therapieerfolg massiv beeinträchtigen und zusätzliche Gesundheitsrisiken bergen können, nicht in die Apotheke oder gar in die Hände von Patienten geraten. Gemeinsam mit der Arzneimittelindustrie und dem Großhandel hat die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) daher das Projekt „securPharm“ gestartet, mit dem in Zukunft jede einzelne Arzneimittelpackung auf Echtheit geprüft werden kann.

Appell an den Gesetzgeber

Im Rahmen des Deutschen Apothekertages vom 17. bis 19. September 2014 in München schlug ABDA-Präsident Friedemann Schmidt konkrete Maßnahmen vor, damit gefälschte Arzneimittel nicht über Apotheken in Umlauf gelangen: „Erstens: Wir wollen, dass der Graumarkt für Arzneimittel eingedämmt wird und Schwachstellen im legalen Vertriebsweg zwischen Hersteller und Patient beseitigt werden. Dazu leisten wir mit dem Projekt ‚securPharm‘ auch einen eigenen Beitrag. Zweitens: Der Apotheker soll mehr Entscheidungsspielraum bei der Abgabe eines Arzneimittels bekommen. Dazu sollte der Gesetzgeber die verpflichtende Importquote in der GKV-Versorgung streichen. Und drittens: Wir wollen Hersteller, Großhändler, Parallel- und Reimporteure gerne stärker in die Pflicht nehmen, was die Transparenz der Lieferwege und ihre Verantwortung für die Integrität des Arzneimittels angeht. Es wäre sinnvoll, wenn sie auf Nachfrage der Apotheke einen Herkunftsnachweis vorlegen und importierte Arzneimittel immer einer umfänglichen Laborprüfung unterziehen müssten.“

(ABDA / STB Web)

Artikel vom: 18.09.2014

Quelle: STB Web.