20140127CET212718+0100 Krankenhaus-Report 2014 zeigt Schwachstellen
Wie gut das Ergebnis einer Krankenhausbehandlung ist, hängt eng damit zusammen, wie häufig der Eingriff von den Ärzten bereits durchgeführt wurde. Das zeigt der neue Krankenhaus-Report 2014.
Die Fakten im aktuellen Krankenhaus-Report 2014 weisen darauf hin, dass es zahlreiche Verbesserungspotenziale gibt: Bei etwa fünf bis zehn Prozent aller Krankenhausbehandlungen findet ein unerwünschtes Ereignis wie eine allergische Reaktion auf ein Medikament statt. Knapp die Hälfte gilt als vermeidbar. Tatsächliche Fehler kommen mit einer Häufigkeit von rund einem Prozent aller Krankenhausfälle und tödliche Fehler mit einer Häufigkeit von rund einem Promille vor. Das sind derzeit pro Jahr rund 19.000 Todesfälle.
Erfahrung und Routine entscheidend
Das Fünftel der Krankenhäuser mit den wenigsten planbaren Hüftgelenk-Operationen weist im Vergleich zum Fünftel mit den meisten eine um 37 Prozent höhere Rate an Wiederholungsoperationen auf. „Vieles spricht dafür, dass mit steigender Erfahrung und Routine bessere Ergebnisse erzielt werden“, erklärt Jürgen Klauber, Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Instituts der AOK und Mitherausgeber des Krankenhaus-Reports. Dies belege auch eine aktuelle Auswertung von AOK-Daten zur Versorgung von Frühchen mit weniger als 1.250 Gramm Geburtsgewicht: Danach liegt die Sterbewahrscheinlichkeit bei Kliniken mit weniger als 15 Fällen pro Jahr um 87 Prozent höher als bei Kliniken, die mehr als 45 Frühchen pro Jahr versorgen.
Patientensicherheit könnte verbessert werden
„Viele Krankenhäuser versuchen, sich zu ‚kleinen Universitätskliniken‘ zu entwickeln, die alles anbieten“, so Uwe Deh, Geschäftsführender Vorstand des AOK-Bundesverbandes. „Für eine hochwertige medizinische Versorgung ist jedoch Spezialisierung das Gebot der Stunde.“ Auch auf der Ebene des einzelnen Krankenhauses gibt es zahlreiche Ansätze, um die Patientensicherheit zu erhöhen, beispielsweise durch elektronische Verschreibungssysteme oder gute Hygienemaßnahmen. Register tragen bei der Einführung neuer Medizinprodukte oder neuer Behandlungsverfahren zur Patientensicherheit bei.
(AOK-Bundesverband / STB Web)
Artikel vom: 27.01.2014
Quelle: STB Web.