Lieferengpässe betreffen weiterhin viele Apotheken. Die Apothekerschaft erwartet auch keine Besserung in den kommenden Monaten und erachtet das ALBVV-Gesetz der Bundesregierung für nicht ausreichend.

Im Juli 2023 ergriff die Bundesregierung mit dem Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) einen Vorstoß zur Lösung der Lieferengpassproblematik. Doch auch im Januar 2025 berichten 96 Prozent der im Apothekenkonjunkturindex (APOkix) befragten Apotheken, dass sie es regelmäßig mit kurzfristigen und unerwarteten Lieferengpässen zu tun haben. Und auch mit Blick auf die nähere Zukunft zeigen sie sich wenig zuversichtlich: 95 Prozent gehen davon aus, dass sich die Lage der Lieferengpässe in den nächsten Monaten nicht merklich entspannen wird.

Belastung nimmt nur minimal ab

Die Anzahl der Apotheken, die in den letzten drei Monaten stark von Lieferengpässen im Bereich der RX-Arzneimittel betroffen waren, ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Am stärksten betroffen waren Psychopharmaka/Antidepressiva, Antibiotika für Erwachsene und Diabetesmedikamente sowie Cholesterinsenker, Antibiotika für Kinder und Blutdruckmittel/-senker. Etwas entspannt hat sich die Lage auch bei OTC-Arzneimitteln – in diesem Segment sank der Anteil stark von Lieferengpässen betroffener Apotheken von 57 auf 20 Prozent.

Politik soll nachbessern

Auch wenn die Lieferengpässe leicht zurückgegangen sind, ist die Belastung der Apotheken weiterhin groß: Die Befragten weisen auf einen deutlichen Mehraufwand in der Apotheke hin – zudem müssten sie die Unzufriedenheit der Kundschaft abfangen und sehen sich mit Retaxationen im Rahmen des Medikamentenaustauschs konfrontiert.

Um die Situation zu entschärfen, bedarf es nach Meinung der Befragten neben dem ALBVVG weiterer Schritte und Aktivitäten seitens der Politik.

(IFH Köln / STB Web)

Artikel vom: 21.02.2025