20160920CEST211232+0100 Apotheken steigern Cannabis-Ausgabe
Die Gesamtmenge der von Apotheken an Patienten mit Sondererlaubnis ausgegebenen Cannabisblüten ist nach Angaben der Bundesregierung in den vergangenen Jahren kontinuierlich und deutlich gestiegen. 2011 gaben die Apotheken insgesamt noch rund 6,7 Kg getrocknete Medizinal-Cannabisblüten ab, 2014 waren es rund 45 Kgund 2015 bereits rund 85 Kg.
Nur in wenigen Ausnahmefällen dürfen schwer kranke Patienten auch Cannabisarzneimittel oder -rezepturen nutzen. Im Juni 2016 verfügten 779 Patienten über eine entsprechende Ausnahmegenehmigung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).
Allen Apothekenanträgen bislang stattgegeben
Das BfArM habe bislang allen Apothekenanträgen auf Erteilung einer Ausnahmeerlaubnis zum Erwerb und zur Abgabe von Cannabis zu medizinischen Zwecken an bestimmte Patienten stattgegeben, so die Information der Bundesregierung weiter. Auch die Apothekenanträge sind in den zurückliegenden Jahren deutlich gestiegen, von 32 im Jahr 2011 auf 188 im Jahr 2015. Die Apotheken berechnen für die Cannabismedizin 15 bis 20 Euro pro Gramm. Die Kosten für den monatlichen Bedarf an getrockneten Cannabisblüten werden auf 540 Euro im Schnitt geschätzt, bei einem besonders hohen Tagesbedarf eines Patienten auf bis zu 1.800 Euro.
Gesetzentwurf sieht Cannabisarzneimittel auf Kosten der GKV vor
Zu den häufigsten Krankheitsbildern, die mit Hilfe der Cannabismedizin therapiert werden, gehören Schmerz, darunter schmerzhafte Spastik bei multipler Sklerose, ADHS und das Tourette-Syndrom.
Die Bundesregierung hat einen Gesetzentwurf vorgelegt mit dem Ziel, schwer kranke Patienten künftig auf Kosten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) mit hochwertigen Cannabisarzneimitteln zu versorgen. Bisher müssen die Patienten die Kosten der Therapie in der Regel selbst tragen.
(hib / STB Web)
Artikel vom: 20.09.2016
Quelle: STB Web.